ralph ... im WoMo unterwegs

Die Elbe

Entlang der Elbe soll es in diesem Sommer gehen. Am ersten Tag fahren wir hauptsächlich über die Autobahn Richtung Dresden und dann Richtung Zittau. Wir haben Glück und die angekündigten Staus betreffen uns nicht. In Ebersbach-Neugersdorf, einem idyllischen ziemlich ursprünglichen Dorf, finden wir einen netten Stellplatz auf dem Hof einer Kelterei. Saft, Gelee und ein Rhabarberbier wechseln schnell den Besitzer. Wir befinden uns ganz in der Nähe der tschechischen Grenze und der Spreequelle.
Tag 1
Auf der Gassi-Runde am Morgen durch den älteren Teil von Ebersbach-Neugersdorf entdeckten wir einen Mühlkanal und schöne kleine Fachwerkhäuser. Unweit des Ortes entspringt die Spree in mehreren Quellen. Weiter ging es anschließend Richtung Tschechien mit dem Ziel Riesengebirge. In Spindleruv Mlyn, Spindlermühle auf deutsch, haben wir auf dem Campingplatz einen Stellplatz bekommen. Hinter uns rauscht der Bergbach Elbe in Kaskaden den Berg hinunter.
Tag 2
Heute waren wir im Krkonose-Nationalpark wandern. Der Nationalpark Riesengebirge befindet sich sowohl auf der tschechischen als auch auf der polnischen Seite. Unser Weg führte uns morgens von Spindleruv Mlyn über viele Serpentinen hinauf zur Spindlerova Bauda. Dort war Endstation und wir freuten uns über einen Parkplatz für WoMos. Wir befanden uns direkt an der polnisch-tschechischen Grenze. Der Wanderweg, den wir uns ausgesucht hatten, war vermutlich ein Grenzweg. Rechts und links waren immer wieder Grenzsteine zu sehen. Die Aussicht, die sich uns immer wieder bot, war phantastisch. Bis weit nach Polen und Tschechien ging der Blick. Es war sonnig und warm, der Weg anspruchsvoll und nun sind wir rechtschaffen müde.
Tag 3
Abwärts der Labe, so heißt die Elbe im Tschechischen, hinter Spindleruv Mlyn haben wir einen kurzen Stopp bei Labska gemacht, am ersten Staudamm am Fluss. Danach ging es weiter flussabwärts nach Königgrätz, Hradec Kralove auf tschechisch. Königgrätz besitzt eine gut erhaltene, sehr schön renovierte Altstadt. Zum Abschluss des Tages stehen wir nun auf einem idyllischen Platz in der Nähe von Kutna Hora.
Tag 4
Am Morgen verlassen wir den netten Campingplatz bei Kutna Hora in Richtung Melnik. Immer der Labe entlang kommen wir durch Städtchen, die offensichtlich eine lange Geschichte haben. Schmucke Marktplätze, Kirchen und Schlösser reihen sich aneinander. Manches Bauwerk wartet noch auf Sanierung. In Melnik haben wir, dank Ralphs Überzeugungskraft einen Platz auf der örtlichen Werft an der Labe gefunden. Auf erhöhtem Platz mit direktem Blick auf den Fluss dürfen wir stehen. Wir machen einen Spaziergang entlang der Labe. Der Weg führt hinauf zum Schloss, von wo man einen guten Blick auf die Mündung der Moldau in die Labe hat. Melnik, so lernen wir, ist eine alte Königsstadt. Sie besitzt den ältesten Weinberg Böhmens und, wie ihr sehen könnt, eine sehenswerte Altstadt.
Tag 5
In Roudnice n. L. sind wir heute versehentlich falsch abgebogen und haben dadurch eine Kanu-Wildwasserstrecke an der Labe entdeckt. Es war faszinierend zu sehen, wie die Kanuten ihr Boot und die Wasserstrudel beherrschen.
In Terezin, deutsch Theresienstadt, konnte ich die Kleine Festung anschauen, ein ehemaliges SS-Gefängnis. Die Große Festung war das Ghetto Theresienstadt. Heute ist sie eine kleine Garnisonsstadt und man fährt mit dem Auto direkt hindurch. Eigentlich unglaublich!
Unseren Stellplatz haben wir auf einem Campingplatz an einem Nebenarm der Labe in Pistany gefunden.
Tag 6
Vom Campingplatz bei Pistany ging unsere Fahrt über Usti nad Labem nach Decin. Decin ist das Tor zur böhmischen Schweiz. In der böhmischen und auch der angrenzenden sächsischen Schweiz toben zur Zeit heftige Waldbrände und die Strecke entlang der Elbe Richtung Deutschland ist komplett gesperrt. Aus diesem Grund biegen wir nach Westen ab und fahren dort hinauf in die Berge. Im Grenzgebiet zwischen Tschechien und Deutschland finden wir einen ruhigen Stellplatz. Dass wir uns in der Nähe des Brandgebietes befinden, merken wir daran, dass regelmäßig Löschflugzeuge und Hubschrauber über uns hinweg fliegen. Ein beunruhigendes Gefühl!
Tag 7
Von unserem Stellplatz in der böhmischen Schweiz sind wir heute über schmale Straßen durch das Grenzgebiet gefahren. An der Grenze war eine ganze Reihe von Straßenmärkten zu sehen, in denen man sich für wenig Geld mit allem eindecken kann, was man braucht oder auch nicht.
Wieder in Deutschland kamen wir durch den östlichen Teil des Erzgebirges nach Königstein an der Elbe. Wir besichtigten die Festung Königstein, die auf einem Felsen hoch über der Stadt über die Elbe wacht. Zum Abschluss des Tages stehen wir nun bei einem Bauernhof direkt an der Elbe.
Tag 8
Strand, unser gestriger Übernachtungsplatz liegt direkt an der Elbe. Über sehr schmale und gewundene Straßen ging es vorbei an der Bastei und durch das idyllische Hinterland bis nach Pirna. Dort haben wir einen Rundgang durch die schöne Altstadt gemacht und leckeres Eis gegessen.
Weiter ging es nach Dresden, wo wir uns heute Nachmittag unter die vielen anderen Touristen gemischt haben. Unser Stellplatz liegt recht zentral und verschafft uns heute Abend ein kostenloses Konzert von Roland Kaiser.
Tag 9
Von Dresden nach Meißen ging es heute. Unterwegs wurde eingekauft. Wir standen auf dem Parkplatz eines großen Einkaufszentrums. Als wir aus dem Supermarkt zurück kamen, hatten sich noch einige andere WoMos dazugesellt.
In Meißen fanden wir einen Stellplatz direkt am Elbufer und machten uns anschließend auf zu einem Stadtrundgang und auf den Burgberg zur Albrechtsburg.
Tag 10
Heute Morgen sind wir in Meißen gestartet und weiter an der Elbe entlang gefahren. Stellplätze oder Campingplätze sind hier dünn gesät. Die sonst so zuverlässige Stellplatz-App war nicht sehr hilfreich und manch ein Tipp ging in die Irre. So sind wir einige Kilometer durchs Land gefahren. Letzten Endes haben wir bei Prettin an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt einen Platz auf einem Campingplatz an einem See bekommen. Beim Gassi gehen waren wir an der Elbe. Sie führt sehr wenig Wasser. Kein Vergleich mit dem breiten Strom, wie wir ihn viel weiter flussaufwärts in Tschechien gesehen haben.
Tag 11
Wittenberg, die Lutherstadt, war heute unser Ziel. Wie immer sind wir möglichst nahe an der Elbe entlang gefahren. Wir sind nun in Sachsen-Anhalt und die Gegend ist immer noch sehr ländlich. Rechts und links sieht man riesige Getreidefelder, alle sind abgeerntet. Es ist wie überall sehr trocken, der Mais ist kümmerlich gewachsen, im Wald die Bodenschicht staubtrocken. Immer wieder hören wir Sirenen, die Feuerwehr rückt aus.
Die Elbe schlängelt sich träge durchs Land. Das Flussbett ist weit. Brücken gibt es kaum welche, statt dessen viele kleine Fähren, die unermüdlich von morgens bis abends von einer Seite zur anderen pendeln.
Die Luft flirrt vor Hitze als wir in Wittenberg ankommenden. Wir freuen uns, dass eine Straßenseite im Schatten liegt. Die Schlosskirche mit der "Thesentür" findet sich direkt am Eingang zur Altstadt. Viele historische Gebäude und Kunstateliers finden sich in der Stadt. Luther steht auf dem Rathausplatz und die Menschen tummeln sich im Melanchton-Haus und im Luther-Haus. Ein sehenswerte Altstadt. Bei der Hitze genehmigen wir uns ein Eis. Es zerrinnt bevor man es essen kann.
Wir hoffen einen Stellplatz mit Schatten zu finden und haben Glück, in der Marina Coswig werden wir fündig. Es sind unzählige Hunde hier, davon auffällig viele belgische Schäferhunde. Wir rätseln warum wohl. Für Kosmo gibt es ein Bad im Fluss und für uns später Flammkuchen und Schnitzel mit Pommes in einer Ferienhaussiedlung, die wohl mittelalterlich aussehen soll. Ganz langsam wird es etwas kühler.
Tag 12
Von Coswig nach Dessau ist es nur ein Katzensprung. Wir haben einen Platz auf der Marina Dessau gefunden. Bei der großen Hitze sind wir nur draußen. Eine junge Eiche gibt uns ein klein wenig Schatten. Unser Platz liegt direkt an der Elbe, wir schauen auf den kleinen Hafen. Als es Abend wird, machen wir einen kleinen Rundgang auf der parkähnlichen Uferpromenade.
Dessau ist berühmt für seinen Landschaftsgarten, das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Vielleicht klappt es morgen, wenn die Hitze nachlässt.
Tag 13
Heute Morgen war es etwas kühler und wir machen uns auf zum Gartenreich nach Wörlitz. Der Weg ist nicht weit und als wir am späten Vormittag ankommen, ist noch kaum jemand da. Das ist verwunderlich, handelt es sich doch um eine UNESCO Welterbestätte.
Es ist 10.30 Uhr. Der Infostand sollte schon seit 10 Uhr offen sein. Witterungsbedingt kann es auch später sein, lesen wir. Wir finden einen Plan im Internet und laufen los. Wir sehen Teiche, Wasserläufe, ein Schloss und Schlösschen, Skulpturen zwischendrin, verschlungene Wege mit Brückchen und immer wieder diese Blickachsen, die sich plötzlich öffnen.
Als wir zum Parkplatz zurückkommen, hat der Infostand geöffnet. Es ist 13.30 Uhr und vormittags hat es geregnet.
Die Vorräte müssen ergänzt werden und wir fahren mal wieder zum Einkaufszentrum. Im Supermarkt lernen wir die raue Berliner Art kennen. Es ist fast wie im Schwäbischen :-)
Der Weg zum Stellplatz ist weit. Die Hitze ist wieder da, ein Gewitter zieht auf und als wir nach Barby kommen, geht ein Gewitterregen nieder. Schließlich haben wir Glück, denn es ist noch ein Platz frei.
Tag 14
Magdeburg ist heute unser erstes Ziel. Die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt wirkt sympathisch und ein bisschen großstädtisch. Nach so viel Landluft in den vergangenen Tagen macht das Spaß. Wir freuen uns, weil wir gleich einen Parkplatz für unser großes Auto finden. Die Luft ist angenehm kühl, sodass wir heute gerne auf der sonnigen Seite der Straße laufen. Wir gehen zum Dom und natürlich zur Elbe, die gleich dahinter fließt. Ein Kunsthandwerkermarkt auf dem Domplatz lädt zum Stöbern ein, Eis gibt es auch und für Kosmo einen Brunnen. Hundertwasser hat am Domplatz die Grüne Zitadelle gebaut, gleich neben einem romanischen Klosterbau. Wir gehen noch zum Magdeburger Reiter - die erste freistehende Reiterskulptur. Daneben entdecken wir den Magdeburger Roland. Ist er der Bruder vom Bremer Roland? Es gibt viele Straßenbaustellen, dazwischen Autos, Radfahrer und Fußgänger. Die Straßenbahn fährt oberirdisch. Es ist ein buntes Gewusel.
Tag 15
Zum Wasserstraßenkreuz Magdeburg gehören
die Trogbrücke des Elbe-Havel-Kanal über die Elbe,
die Doppelschleuse Hohenwarthe,
die Schleuse Niegripp und
das Hebewerk und die Schleuse Rothensee.
Tag 15
Jetzt, am Abend sind wir in Jerichow angekommen. Jericho liegt in der Jerichower Talaue an der Elbe in der Nähe von Tangermünde. Kloster Jericho ist der älteste Backsteinbau Norddeutschlands. Ende der 1990er Jahre war es eine Ruine, dann wurde es ein Jahr lang saniert. Nun beherbergt das Kloster einen Gutshof und ein Veranstaltungszentrum. Eine Kulturstiftung des Landes Sachsen-Anhalt ist Träger des Gebäudekomplexes. Wir parken gratis, nur Strom muss bezahlt werden. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Das ist ungewöhnlich, aber toll. Leider kommen wir hier erst an, als die Öffnungszeiten schon vorbei sind. Deshalb wollen wir morgen früh das Kloster besichtigen.
Tag 15
Im Kloster Jerichow findet Sonntagmorgens ein Gottesdienst statt und die Besichtigung könnte deshalb erst mittags beginnen. Das ist uns zu spät, denn es wird wieder warm und wir wollen Kosmo bei den Temperaturen nicht im Auto warten lassen. Wir verschieben den Besuch also auf ein andermal.
Tangermünde an der Elbe ist unser nächstes Ziel, eine ehemalige Königs- und Hansestadt. Wir finden einen Parkplatz am Hafen und bummeln am Hafen. Ein Ortskundiger gibt einen Tipp für einen Stadtrundgang. Wir lassen uns überraschen von der ganz besonderen und sehr schönen Backsteinarchitektur. Ein überaus imposantes Stadttor, Fachwerkbauten, eine monumentale Backsteinkirche, Scheingiebel am Rathaus, ein Schloss und eine beeindruckend hohe Festungsanlage. Es gefällt nicht nur uns, sondern auch vielen anderen Touristen.
In Havelberg finden wir einen Stellplatz auf der Spülinsel, die zwischen der Havel und dem Stadthafen liegt. Vor vielen Jahren waren wir mit einem Hausboot hier und haben damals gegenüber im Hafen festgemacht. Unser Spaziergang führt von der Spülinsel über einen schmalen Steg zur Stadtinsel, vorbei an wunderbar sanierten Fachwerkhäusern und manch einem Schätzchen, das noch aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden kann. Eine alte Stadtkirche erzählt von den Mühen der Stadtgründung. Über den Stadtgraben führt ein weiterer Steg in Richtung des bergigen Havelufers und dann geht es über die lange und steile Domtreppe zum Plateau und dem prächtigen Dom, der vor allem durch den wuchtigen Turm beeindruckt, der wie ein Querriegel aussieht. Man sieht auch hier die Pracht einer ehemaligen Hansestadt. Am Ende unseres Rundgangs entdecken wir ein Cafe einer Kultur- und Bildungsstätte und genießen selbstgebackenen Streuselkuchen. Die Toilette ist sehenswert - ein Keramikkünstler hat tolle Wandfliesen angebracht.
Tag 16
Am Gnevsdorfer Wehr machen wir einen Zwischenstopp. Das Wehr befindet sich kurz vor der Mündung der Havel in die Elbe. Wir beobachten, dass der Anleger für die Selbstbedienung der Schleuse abgebaut wird. Es könnte sein, dass die Schleuse nicht mehr befahren werden kann.
Es ist nur ein kleines Stück bis zum Europäischen Storchendorf Rühstädt. Wir machen Halt an der Nabu-Station und beobachten den regen Flugverkehr der Störche über dem Dorf. An den Häusern befinden sich Tafeln, auf denen steht wann die Störche aus dem Süden zurückgekommen sind und wie viele Junge sie hatten.
Wittenberge ist das Ziel für heute. Wir machen einen Spaziergang in die Stadt und kaufen ein. Im Hafen stehen wir jetzt mit Blick auf das kleine Hafenbecken und die dahinter breit und langsam dahinfließende Elbe.
Tag 17
Durch das Biosphärenreservat Elbe-Mecklenburg-Vorpommern fahren wir heute zum Naturschutzgebiet Binnendüne bei Klein Schmölen. Es ist eine bis zu 30m hohe Sanddüne, die schon in der Eiszeit entstanden ist. Wir gehen einen Rundweg und finden interessante Vogelspuren, viele Grashüpfer, Käfer, die sich im Sand vergraben und schöne Schmetterlinge. Es wuselt überall, auch von Ameisen ;-)
In Dömitz steht unser WoMo nun an der Elde. Sie mündet hier in die Elbe. Der Wasserstand ist sehr sehr niedrig. Die Elbe hat hier nur etwa 30 cm Wassertiefe! Über das Wehr der Elde und über die Fischtreppe läuft kein Wasser. Bis zur Wiedervereinigung war man hier direkt an der Grenze. Ein Rest Grenzzaun und ein Wachturm erinnern daran. Wir besuchen die Festung von Dömitz, eine Anlage aus dem 16. Jahrhundert. Die Stadt und der hier beginnende Elde-Müritz-Kanal waren bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wichtig für die Versorgung der Städte in Mecklenburg-Vorpommern.
Im Städtchen essen wir original DDR Softeis. Es gäbe auch Ketwurst, die DDR Variante von Currywurst. Leider hat der Imbiss nicht geöffnet.
Tag 18
Gegenüber von Dömitz, d.h. auf der anderen Elbseite stehen die Reste einer alten Eisenbahnbrücke, die wir heute anschauen wollen. Eine große Brücke führt direkt beim Ort über den Fluss. Das ist nicht selbstverständlich, den oft muss man zig Kilometer fahren, bis man zur nächsten Brücke kommt. Häufig finden wir Fähren, die allerdings bei dem niedrigen Wasserstand nicht mehr fahren. Die Eisenbahnbrücke stammt aus dem 19. Jahrhundert und hat einen Brückenkopf, der einer Festung ähnelt - mit Schießscharten. Das hat ein Jahrhundert später nichts genützt, sie wurde von den Alliierten 1945 zerstört. Was noch übrig war ging als Reparation an die Sowjetunion. Der Wiederaufbau lohnte sich für die Bundesrepublik nicht, da die Brücke allenfalls von regionalem Interesse war. Außerdem lag sie ja jahrzehntelang an der Grenze zur DDR. Aktuell gibt es Pläne, die Eisenbahnbrücke begehbar zu machen.
Tag 19
Hitzacker/Elbe, soll man besuchen, so haben wir gelesen. Tatsächlich ist es ein schönes Städtchen. Ein kostenloser Stellplatz am Ortseingang, das ist prima. Wir schlendern entlang dem Hochwasserschutz. Die kleine Stadtinsel ist von Mauern umgeben, die sich durch zusätzliche Elemente stark aufstocken lassen. Das scheint auch notwendig zu sein, wenn man die Pegelstände bei den verschiedenen Hochwasserereignissen anschaut. Der Weg ist nach Claus von Amberg benannt, dem Vater des niederländischen Königs. Er ist in Hitzacker geboren.
Wir testen eine neue Eissorte (Schokolade-Orange-Chili = lecker, aber scharf) und bummeln durch die kleine Altstadt mit ihren Backstein- und Fachwerkhäusern.
Auf dem Weg nach Lauenburg kommen wir an einem Aussichtspunkt vorbei. Er befindet sich auf dem Kniepenberg, einem Bergrücken, der mitten in der ansonsten flachen Elbaue liegt. Ein Aussichtsturm verschafft uns eine tolle Aussicht weit übers Land. Unser Hund meistert tapfer die vielen Stufen hinauf und wieder herunter.
Tag 19
In Hohnstorf stehen wir auf einer Terrasse direkt am Fluss. Wir befinden uns auf niedersächsischer Seite. In der Nähe liegt Lauenburg auf der anderen Elbseite auf schleswig-holsteinischer Seite. Des weht ein laues Lüftchen - sehr angenehm und bei weitem nicht so heiß wie heute Mittag.
Tag 19
Boizenburg liegt in Mecklenburg-Vorpommern auf der rechten Elbseite. Die ehemalige DDR-Grenze ist beschildert und in der Landschaft sichtbar durch ein Naturschutzgebiet. Boizenburg ist eine Barockstadt, jedoch nicht wie wir sie kennen, mit verputzten Häusern, sondern mit Backsteinhäusern. Es gibt einen großen Marktplatz mit Stadtkirche und schachbrettartig angelegten Straßen. Besonders hübsch ist Klein-Venedig. Hinter den Häusern verlaufen schmale Kanäle und kleine Stege führen darüber hinweg.
Tag 20
Lauenburg gehört zum Herzogtum Lauenburg und besitzt tatsächlich ein Schloss und einen Fürstenpark. Die Stadt hat eine alte Elbschiffahrtskultur. Eine sehenswerte Altstadt mit vielen sehr schön renovierten Fachwerkhäusern in kopfsteingepflasterten Gassen mit Stockrosen vor dem Fenster lockt viele Besucher an.
Tag 20
Wir finden einen Stellplatz in Hamburg-Wilhelmsdorf auf einer Insel inmitten der Elbe. Sie teilt sich hier in Süderelbe und Norderelbe. An der Spitze befindet sich der Leuchtturm Bunthäuser Spitze. Wir freuen uns, dass wir hier auch vorbeifahrende Lastkähne sehen.
Tag 20
....weiter auf dem Weg zur Elbemündung. Wir bleiben südlich der Elbe, fahren durch riesige Industriegebiete und "landen" in Finkenwerder. Vom Airbus- Besucherhügel aus beobachten wir den Start eines Beluga-Transportflugzeuges.
Tag 21
Es geht weiter entlang der Elbe Richtung Norden. Wir fahren durchs Alte Land, wo die Wege gesäumt sind von Obstplantagen. Viele Urlauber sind unterwegs und auch viele Wohnmobile. Es ist nicht mehr so einfach einen Stellplatz zu finden. Wir haben Glück und finden beim dritten Versuch einen schönen Platz in Stade. Als die Wärme des Tages nachlässt, machen wir einen Spaziergang in die Stadt. Stade war ehemals eine Hansestadt und hat eine sehenswerte Altstadt. Ein prachtvolles Haus reiht sich an das andere. Es ist warm und es ist viel Betrieb in den Straßenlokalen.
Tag 21
Heute sind wir in Cuxhaven und haben die Mündung der Elbe in die Nordsee erreicht. Der Stellplatz im Fährhafen ist das Nonplusultra für WoMo-Reisende, die gerne Schiffe gucken und soll Raum für 100 Fahrzeuge bieten. Der Platz ist wirklich groß und dicht belegt. Die besten Plätze an der Wasserfront, es sind nur 3 oder 4 Stück auf denen man tatsächlich eine gute Sicht hat, sind heiß begehrt. Wer weiß wie man solch einen Platz ergattert? Die Allermeisten parken in zweiter oder x-ter Reihe. Wir auch. Wir gehen zu Fuß zum Hafen, sehen riesige Containerschiffe vorbeifahren und dann geht's zum Strand, sogar noch in die Stadt.
Tag 22
Wir sind in Bremerhaven, auf dem Stellplatz an der Doppelschleuse. Noch vor dem Mittag gehen wir entlang der Geeste in die Stadt. Wir kommen vorbei an großen Hafenanlagen, sehen ein Kreuzfahrtschiff am Kai liegen und im alten Hafen alte Segelschiffe. Eine Vergnügungsmeile mit Imbissbuden und Karussell zieht sich um den Hafen. Wir essen Fischbrötchen, schließlich sind wir am Meer.
Tag 23
Kleine Radtour am Nachmittag: Über die Luneplate, entlang der Weser. Dann über Loxstedt wieder zurück zum Fischereihafen.
Tag 23
Von Bremerhaven geht es heute entlang der Weser Richtung Bremen. Wir machen halt am Schloss Etelsen und spazieren durch den Landschaftspark.
In der Nähe finden wir einen Bauernhof, auf dem wir unser WoMo abstellen dürfen. Der Hofladen hat geöffnet und wir testen das selbstgemachte Eis. Es ist schön hier. Hühner gackern, Pferde dösen in der Mittagssonne, irgendwo hört man Rinder muhen. Idyllisch! Kein Wunder, dass die zu Verfügung stehenden Plätze innerhalb einer Viertelstunde belegt waren.
Tag 24
Verden an der Aller fällt durch seinen massiven Kirchenbau auf, der weit über die Häuser der Stadt hinausragt. Wir machen halt, finden einen Parkplatz unter Bäumen und spazieren durch die schöne Altstadt. Der Dom ist wirklich imposant und eingerahmt von anderen zeitgenössischen Gebäuden. Der Rückweg zum Auto geht entlang der Aller, die hier in die Weser mündet .
Ein Stück weiter fahren wir noch. Nienburg an der Weser klingt interessant und wir stellen uns auf den Stellplatz mit Blick auf die Weser. Es fahren immer wieder Lastkähne vorbei. Der Weg in die Stadt ist nicht weit und wir machen einen Stadtrundgang durch die gut besuchte Fußgängerzone und viele kleine Gassen vorbei an alten Gebäuden, auf die die Stadt mit Recht stolz ist.
Tag 25
Hier ein Kapitel für Technikbegeisterte und Schifffahrtinteressierte: Das Wasserstraßenkreuz Minden
Hier kreuzt der Mittellandkanal die Weser. Vor 11 Tagen haben wir bereits das Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg besucht, wo dieser Kanal die Elbe überquert. Diese beiden Kreuzungen sind die einzigen ihrer Art in Deutschland.
Tag 26
Nach unserer Tour rund um das Wasserstraßenkreuz Minden finden wir einen Stellplatz auf Kanzlers Weide, dem Festplatz der Stadt, direkt an der Weser. Die Glacisbrücke, eine Fußgängerbrücke, führt über den Fluss in die Stadt. Wir essen ein Eis und bummeln durch die Straßen und Gassen.
Tag 26
Wir fahren weiter entlang der Weser und halten in Rinteln an. Die Stadt war vom 17. bis zum 19. Jahrhundert eine Universitätsstadt, die Academia Ernestina. Ein Schloss und ein Kloster können besichtigt werden. Wir machen einen Spaziergang und kaufen ein.
Danach geht es einige Kilometer weiter nach Hameln, ebenso an der Weser. Hameln ist bekannt durch die Geschichte des Rattenfängers, der mit seinem Flötenspiel die Kinder der Stadt zum Stadttor hinaus lockt, auf Nimmerwiedersehen. Hameln ist eine lebendige Stadt mit einer schönen Fußgängerzone, in der sich viele alte Gebäude und gleichzeitig moderne Läden finden.
Nun sind wir in Bodenwerder, einer ehemaligen Insel in der Weser. Viele Urlauber beleben das kleine alte Städtchen, in dem Baron von Münchhausen geboren wurde.
Tag 27
Wir sind am Ursprung der Weser angekommen. In Hann. Münden vereinen sich Werra und Fulda zur Weser. Der Weserstein ist ein viel besuchtes Ausflugsziel und steht an der Stelle, wo sich die beiden Flüsse zusammentun. Wir stehen direkt auf dem Parkplatz am Weserstein, mit vielen anderen WoMos. Es ist viel los und alle Plätze sind belegt. Über das Wehr der Werra fließt aktuell kein Wasser, jedoch über den rückwärtigen Kanal. Die Fulda führt dagegen viel Wasser. Kommt es aus dem Edersee? Wir bummeln durch die Stadt. Am Rathaus findet eine Hochzeit statt und das Glockenspiel spielt den Hochzeitsmarsch. Die halbe Stadt schaut aufmerksam zu. Ein Eis wird gekostet und von den besten Bratwürsten ever nehmen wir welche zum Vesper mit. Sehr lecker.
Morgen geht's wieder nach Hause.
Tag 28